Blaulichtschutz im Sonnenschein
Der Sommer steht vor der Tür, und wir alle lieben die warmen Sonnenstrahlen. Ob am Strand, in den Bergen oder einfach bei einem Spaziergang durch
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Wer die Forschung im Bereich Blaulichtschutz verfolgt, der weiß, wie viele Studien zu diesem Thema veröffentlicht werden, und wie unterschiedlich der Begriff Blaulichtschutz hier verwendet wird. Wenn Wissenschaftsjournalisten dann einzelne Ergebnisse herausgreifen und fürs Laienpublikum aufbereiten, kommt es oft zu Missverständnissen. Wir haben einen aktuellen Radiobericht zum Anlass genommen, bei unserem wissenschaftlichen Berater Dr. med. Alexander Wunsch nachzufragen, warum hier wieder mal behauptet wurde, dass Blaulicht aus Monitoren völlig unschädlich sein soll.
Das Thema Blaulicht geistert wieder einmal durch die Medien – dieses Mal mit dem Tenor, alles sei ungefährlich und Schutzmaßnahmen seien nicht erforderlich. Was hat es mit diesen aktuellen Veröffentlichungen auf sich: Wer hat sich da geäußert und was hat wer festgestellt? Wir wollen in diesem Artikel der Sache einmal auf den Grund gehen…
Zuvor jedoch ein paar Vorbemerkungen:
Nun aber zur Sache selbst: PRiSMA Innovative Eyewear hat sich mit der wissenschaftlichen Unterstützung von Dr. med. Alexander Wunsch seit über 13 Jahren der Prävention von kunstlicht-induzierten Augenschäden und Störungen des Hormonsystems verschrieben. Für die Annahme, dass Kunstlicht zu derartigen Problemen führen kann, gibt es eine Reihe guter Gründe:
1. In Zellversuchen kann man mit relativ einfachen Mitteln demonstrieren, dass Kunstlicht und hier ganz besonders der hohe Blauanteil, wie er bei modernen Kunstlichtquellen vorkommt, den Zellstoffwechsel schädigt. Angriffspunkte sind hier vor allem die Mitochondrien, also die überlebenswichtigen Zellkraftwerke; der Schädigungsmechanismus läuft hauptsächlich über die lichtinduzierte Produktion von Sauerstoff-Radikalen und eine von diesen hervorgerufene oxidative Schädigung ab.
2. In verschiedenen Tiermodellen sind lichtinduzierte Netzhautschäden beobachtet worden. Die Forschung, die lichtinduzierte Netzhautschäden untersucht, wurde in den 1070er Jahren aufgenommen, als man feststellte, dass die ganz normale Laborbeleuchtung mit Leuchtstofflampen-Licht bei arbeitsplatz-üblicher Beleuchtungsstärke in der Lage war, die Augen von Nagetieren zu schädigen.
3. Ebenfalls im Tiermodell konnte gezeigt werden, dass der Blaulicht-Anteil im Kunstlicht negative Auswirkungen auf die chronobiologischen Funktionen hat.
4. Diese „biologischen Lichtwirkungen“ von kurzwelligem Licht macht man sich heute vielfach unter dem Namen HCL (Human Centric Lighting) zunutze, um zum Beispiel die Produktivität am Arbeitsplatz zu erhöhen. Hierzu gibt es zahlreiche Studien, die zum Beispiel die Fähigkeit von blau-angereichtertem Licht, den Melatoninspiegel im Blut zu senken, zum Inhalt haben.
Wir wissen heute, dass das Thema Blaulicht-Schutz in höchstem Maße individuell betrachtet werden muss, da es viele verschiedene Faktoren gibt, die hier eine Rolle spielen: Genetik, Vorschädigungen der Netzhaut, das Gleichgewicht zwischen Schädigung und Regeneration, das Vorhandensein oder Fehlen schützender Spektralanteile insbesondere im Bereich des Nah-Infrarot usw.
Wir wissen heute noch zu wenig, um sicher sagen zu können, ob bereits eine leichte Reduktion des Blauanteils das Risiko für Blaulicht-bedingte Schädigungen und Störungen wirklich senken kann. Daher haben wir uns dazu entschlossen, die potentiell schädlichen Spektralanteile so effektiv wie möglich zu eliminieren. Nur bei Anwendungsbereichen, wo der Gesetzgeber entsprechende Vorgaben macht, wie zum Beispiel im Straßenverkehr, lassen wir gerade so viel kurzwelliges Licht durch unsere Filtersysteme passieren, dass die betreffenden Produkte eine Zulassung erhalten.
Bei allen anderen Filtersytemen verstehen wir die Bezeichnung Blaulicht-Schutz wörtlich, indem wir die von der Fachwelt anerkannt problematischen Spektralbereiche konsequent eliminieren. Eine wichtige Basis hierzu ist die Tabelle der CIE, aus denen das wellenlängenabhängige Schädigungspotential für den so genannten Blue Light Hazard (BLH) entnommen werden kann. Neben solchen Vorgaben führen wir ständig eigene Messungen durch, um zu gewährleisten, dass die von uns entwickelten Filtersysteme halten, was wir versprechen: konsequent effektiven und individuell angepassten Blaulicht-SCHUTZ.
Eine mögliche Interpretation der Studienergebnisse könnte hier also tatsächlich sein, dass eine so geringe Blaulicht-Reduktion, wie sie bei solchen Intraokular-Linsen zur Anwendung kommt, nicht ausreicht, um die Netzhaut zuverlässig zu schützen. Diese Schlussfolgerung entspräche übrigens genau unserer Argumentation, dass nämlich eine bloße Reduktion der Blauanteile gerade nicht genügt, wenn man sich zuverlässig schützen will.
Dr. med. Alexander Wunsch
Für eine Entwarnung, wie sie in der Sendung explizit gegeben wurde, gibt es aus unserer Sicht keinen Grund, da die epidemiologischen Studien, die hierfür herangezogen wurden, ungeeignet sind, um eine solche Fragestellung zu adressieren.
Es gibt eine aktuelle experimentelle Studie (Mastromonaco, C. et al., 2021), die festgestellt hat, dass in Augen mit gelb getönten Implantat-Linsen signifikant weniger Drusen auffindbar sind als in Augen, die mit farblosen Linsen versorgt worden waren. Eine andere Studie, die das Makula-Pigment nach Katarakt-OP untersuchte, sieht durchaus Vorteile bei der Verwendung von gelblich gefärbten IOL (Obana, A. et al., 2021). Die Reihe der Untersuchungen, die einen Blaulicht-Schutz für sinnvoll erachten, ist übrigens lang und würde den Rahmen dieser Stellungnahme sprengen. Es sei jedoch darauf verwiesen, dass die Vielzahl von Maßnahmen zur Reduktion von energiereichem Licht eine immer solider werdende wissenschaftliche Basis haben.
Die Untersuchung „Effect of blue light-filtering intraocular lenses on age-related macular degeneration: A nationwide cohort study with 10-year follow-up“ ist leider nicht als Volltext verfügbar. Aber bereits die hier verlinkte Zusammenfassung zeigt die Unterschiede in den untersuchten Gruppen.
Diese Studie zeigt statistisch signifikante Unterschiede in der Entwicklung der Dichte der Pigmentschicht nach einer Staroperation, je nachdem ob die Linse klar oder gelb getönt ist.
Diese Studie untersucht das Vorhandensein von krankhaften Veränderungen an Spenderaugen mit Intraokularlinsen und kommt zu dem Ergebnis, dass diese bei eingesetzten Linsen mit Blaulichtschutz deutlich seltener vorkommen.
Es wurden jedoch noch weitere Argumente angeführt, um die These der Unschädlichkeit von Blaulicht zu stützen: Die Intensität von kurzwelligem Licht in der Natur sei viel höher als die Intensität von künstlichem Licht. Als Beispiele wurden 500 lux für Kunstlicht und mindestens 5000 lux bei schlechtem Wetter bis hin zu 100 000 lux an einem sonnigen Sommertag genannt. In diesem Zusammenhang wurde die Frage nach der Pupillenreaktion aufgeworfen, von der Autorin jedoch als nicht relevant zurückgewiesen: die Rolle, die die Pupillenreaktion spiele, sei viel zu gering.
Zu den Fakten: Die Pupille ist in der Lage, die Lichtmenge, die in das Auge trifft, um den Faktor 16 zu reduzieren. Damit wäre zumindest der Unterschied zwischen 500 lux bis zu 8000 lux abgedeckt. Wie aber ist es zu erklären, dass das Auge bis zu 100 000 lux gut adaptieren kann? Es muss also weitere Anpassungsmechanismen geben, die zusätzlich zur Pupillenreaktion an der Regulation beim Sehen beteiligt sind.
Wann immer man auf Medienberichte stößt, die in Richtung einer Entwarnung gehen, wie zum Beispiel ein Beitrag der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie, der im September 2021 durch die Presse ging, ist festzustellen, dass sich die Autoren an teilweise Jahrzehnte alten Festlegungen, Studien und Grenzwerten orientieren, die längst von renommierten Wissenschaftlern in Frage gestellt werden.
Selbst die Abteilung der EU, die für die Risikobewertung neuer Technologien zuständig ist (SCHEER), ist nicht davor gefeit, sich auf veraltete Überzeugungen zu beziehen und damit Fehleinschätzungen zu verbreiten. So wurden bei der Bewertung der potentiellen Schädlichkeit von LED-Leuchtmitteln aktuelle Erkenntnisse ignoriert, obwohl (oder gerade weil?) diese eine komplette Revision der Einschätzungen erforderlich gemacht hätten.
Der Sommer steht vor der Tür, und wir alle lieben die warmen Sonnenstrahlen. Ob am Strand, in den Bergen oder einfach bei einem Spaziergang durch
Die Augenlinsen von Kindern sind noch glasklar, und daher besonders empfindlich. Das unnatürliche Bildschirmlicht trifft daher bei Kindern und Jugendlichen praktisch ungefiltert auf die Netzhaut.
Neue Studien weisen einen Zusammenhang von blauem Licht und der Entstehung von Katarakten (Grauer Star) nach. In der heutigen digitalen Ära sind wir ständig