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Rotlichtdusche für die Augen

Rotlicht für Augengesundheit im Alter

Augengesundheit und Sehkraft sind entscheidend für unsere Lebensqualität, doch mit zunehmendem Alter nimmt die Sehfähigkeit oft ab. Die Netzhaut altert aufgrund ihrer hohen Stoffwechselaktivität deutlich schneller als viele andere Organe. Doch was wäre, wenn wir diese altersbedingten Veränderungen verlangsamen oder gar verhindern könnten? Ein faszinierender Ansatz dazu ist die Rotlichttherapie, die das Potenzial hat, die Augengesundheit zu fördern und die Sehfähigkeit im Alter zu verbessern.

Eine Frau erhält eine Rotlicht-Behandlung für die Gesichtshaut
Rotlicht kann Akne bekämpfen und die Kollagenproduktion anregen. Daher wird es oft auch kosmetisch verwendet.

Rotlichtdusche für die Augen

Ein neuer Ansatz zur Reaktivierung der Netzhaut

Die regenerative Wirkung von Licht im Rot- und Nahinfrarotbereich ist schon lange bekannt und wird therapeutisch eingesetzt, unter anderem zur Behandlung verschiedener Hautprobleme und zur Förderung der allgemeinen Hautgesundheit. Daneben ist Rotlicht ein bedeutender Ansatz für die Wundheilung bei diabetischen Patienten. Diese heilsame Wirkung ist übrigens einer der Gründe, warum wir das Licht von Glühlampen so schätzen. Das Fehlen von Wellenlängen im Rot- und Infrarotbereich macht LED Licht zwar einerseits stromsparend, bedeutet aber andererseits auch, dass kein regenerierender Gegenspieler zum aggressiven Blaulicht vorhanden ist.

In jüngsten Forschungsarbeiten wurde nun untersucht, wie langwelliges Licht auf die Netzhaut wirkt und welche Vorteile es bieten könnte. Besonders spannend sind Untersuchungen, die erstmalig belegen, dass Nahinfrarotlicht die Sehfähigkeit im Alter verbessern kann.

Wenn wir altern bekommen wir nicht nur Falten und graue Haare. Auch unsere inneren Organe, einschließlich unserer Augen, verlieren an Leistungsfähigkeit. Mit der Zeit arbeiten die Mitochondrien, die „Zellkraftwerke“ weniger effizient, was zu einer Unterversorgung mit Energie in den Zellen führt. Geschieht das in den Zellen der Netzhaut, leidet die Sehfähigkeit.

Die Rotlichttherapie zielt darauf ab, die Energieproduktion der Netzhautzellen zu unterstützen und zu verbessern. Erste Untersuchungen lassen vermuten, dass diese Methode die Sehfähigkeit im Alter positiv beeinflussen kann.

In diesem Blogpost werden wir die aktuelle Forschung zur Rotlichttherapie für die Augengesundheit beleuchten, relevante Studien zusammenfassen und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen geben.

Aus Licht werden Bilder

Warum lässt die Sehleistung nach?

Der Sehvorgang beginnt, wenn Licht auf die Netzhaut im hinteren Teil des Auges trifft. Die Netzhaut besteht aus spezialisierten, lichtempfindlichen Zellen, den Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen), die Licht in elektrische Signale umwandeln. Diese Signale werden über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet und dort zu Bildern verarbeitet. Stäbchen sind für das Sehen bei schwachem Licht zuständig, während Zapfen das Farbsehen bei hellem Licht ermöglichen.

Die Funktion der Photorezeptoren und anderer Netzhautzellen hängt wesentlich von der Energieversorgung durch Adenosintriphosphat (ATP) ab, das in den Mitochondrien produziert wird. Diese Energie ist entscheidend für die Zellstruktur, Signalübertragung und Regeneration der Photopigmente, die für die Lichtwahrnehmung wichtig sind.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Effizienz der Mitochondrien ab, was zu einer reduzierten ATP-Produktion führt. Ein Energiemangel in den Netzhautzellen beeinträchtigt deren Funktion erheblich. Wenn die Photorezeptoren nicht ausreichend mit ATP versorgt werden, können sie ihre Aufgaben nicht effektiv erfüllen, was zu einer Verschlechterung der Sehkraft führt. Dies äußert sich in Sehproblemen wie einer verringerten Fähigkeit, bei schwachem Licht zu sehen, geringerer Farbintensität und allgemein schlechterer Bildqualität.

Darstellung von farbigem Licht, unter anderem Rotlicht, das auf Stäbchen und Zapfen in der Netzhaut trifft
Die Photorezeptoren in der Netzhaut heißen Stäbchen und Zapfen

Wie Rotlicht den Zellen neue Kraft gibt

Rotlicht kann die Energieproduktion in der Netzhaut unterstützen, indem es die Funktion der Mitochondrien in den Zellen verbessert. Die Mitochondrien sind die „Kraftwerke“ der Zellen und verantwortlich für die Produktion von ATP (Adenosintriphosphat), dem wichtigsten Energieträger in biologischen Systemen. Durch die Bestrahlung mit Rotlicht wird die Effizienz der Mitochondrien gesteigert, was zu einer höheren ATP-Produktion führt. Dies verbessert die Zellfunktion und fördert die Gesundheit der Netzhaut, was Rotlicht zu einer vielversprechenden Therapieoption zur Unterstützung der Augengesundheit und Bekämpfung altersbedingter Sehverschlechterung macht.

  1. Anregung der Cytochrom-c-Oxidase: Rotlicht im Wellenlängenbereich von etwa 600 bis 1000 Nanometern wird von der Cytochrom-c-Oxidase in den Mitochondrien absorbiert, einem Enzym der Atmungskette, das für die ATP-Produktion verantwortlich ist. Dies erhöht die Enzymaktivität und die Effizienz der Elektronentransportkette, was zu mehr ATP führt.

  2. Verbesserung der Sauerstoffnutzung: Rotlicht verbessert die Sauerstoffverwertung in den Mitochondrien, was bedeutet, dass die Zellen den vorhandenen Sauerstoff effektiver nutzen können, um ATP zu produzieren. Eine effizientere Sauerstoffnutzung führt zu einer gesteigerten Energieproduktion und verbesserten Zellfunktionen.

  3. Reduktion von oxidativem Stress: Rotlicht kann die Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) verringern, die als Nebenprodukte der mitochondrialen Atmung entstehen. ROS können die Mitochondrien und andere Zellstrukturen schädigen, was zu einer verminderten ATP-Produktion führt. Durch die Reduktion von oxidativem Stress schützt Rotlicht die Mitochondrien und fördert eine nachhaltigere Energieproduktion.

  4. Förderung der Zellreparatur und -regeneration: Rotlicht kann zelluläre Reparaturprozesse und die Regeneration von geschädigten Mitochondrien unterstützen. Durch die Anregung der ATP-Produktion werden Energie und Ressourcen bereitgestellt, die für die Reparatur und den Wiederaufbau von Zellstrukturen notwendig sind. Dies führt zu einer verbesserten Zellgesundheit und Funktion.

  5. Steigerung der Durchblutung: Rotlichttherapie kann die Mikrozirkulation und die Durchblutung im Gewebe verbessern. Eine bessere Durchblutung sorgt für eine erhöhte Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen, was wiederum die ATP-Produktion in den Mitochondrien unterstützt.

Rotlicht für die Augen: Eine Forscherin untersucht Netzhautgewebe unter dem Mikroskop.
Von der Untersuchung von Netzhautgewebe bis zu spezialisierten Sehtests gibt es viele Möglichkeiten, die Wirkung von Rotlicht-Therapie zu messen.

Von Mäusen und Menschen

Entwicklung der Forschungslage

Das vorhandene Wissen zu Rotlicht und ATP gab Anlass zu der Vermutung, dass eine Behandlung mit Rotlicht die Sehfähigkeit und die Netzhautfunktion unterstützen und wiederherstellen könnte. Um diese Vermutungen zu überprüfen, führten Forscher eine Pilotstudie an Mäusen durch. Dabei bestrahlten sie die Augen von Mäusen mit Rotlicht und stellten fest, dass die Sehleistung der behandelten Mäuse signifikant verbessert wurde. Die Rotlichtbehandlung führte zu einer Steigerung der ATP-Produktion in den Netzhautzellen, und damit einer verbesserten Energieversorgung. Ebenso ließ sich eine erhöhte Reaktionsfähigkeit der Netzhautzellen auf Lichtreize und geringere Zellschädigung in der Netzhaut nachwiesen. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Anregung des Zellstoffwechsels durch Rotlicht eine einfache und sichere Therapiemöglichkeit zur Verbesserung der Sehkraft darstellen könnte.

Aufgrund dieser vielversprechenden Ergebnisse entwarf ein Team von University College London eine Pilotstudie am Menschen, die 24 gesunde Teilnehmer im Alter zwischen 28 und 72 Jahren einschloss. Diese erhielten eine „Rotlichtdusche“ mit speziellen Taschenlampen mit einer Wellenlänge von 670nm. Die Probanden wurden angewiesen, die Rotlichtquelle drei Minuten pro Tag über einen Zeitraum von zwei Wochen in ihr Auge zu halten. Das Licht wurde dabei auf das Netzhautgebiet fokussiert. Vor und nach der zweiwöchigen Rotlichttherapie wurden verschiedene Tests zur Bewertung der Sehfunktion durchgeführt. Bei den älteren Teilnehmern (über 40 Jahre) zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Kontrastsensitivität. Diese Verbesserung war insbesondere im mittleren und unteren Kontrastbereich bemerkbar.

Um die Ergebnisse der ersten Pilotstudie zu validieren und weitere Aspekte der Rotlichttherapie zu untersuchen führte das gleiche Team eine Folgestudie durch. Insebesondere sollte erforscht werden, ob und wie lange eine einzige Anwendung mit geringerer Lichtdosis Wirkung zeigen würde, und ob die Tageszeit der Behandlung relevant ist. Diese Folgestudie arbeitete mit Teilnehmern im Alter von 34 bis 70 Jahren, bei denen größere Effekte zu erwarten waren als bei jüngeren Probanden. Den Teilnehmern wurden wieder LED-Taschenlampen mit einer Wellenlänge von 670 Nanometern (nm) zur Verfügung gestellt, die jedoch deutlich schwächeres Licht ausstrahlte. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe erhielt die Rotlichttherapie am Morgen (zwischen 8 und 9 Uhr), die andere Gruppe am frühen Nachmittag (zwischen 12 und 1 Uhr).

Vor und nach der 3minütigen Bestrahlung wurden verschiedene Tests zur Bewertung der Sehfunktion durchgeführt. Dies umfasste Tests zur Bestimmung der Kontrastsensitivität und des Farbsehens. Zusätzlich wurden die Tests auch sieben Tage nach der Rotlichtanwendung wiederholt, um die Dauer der Effekte zu beurteilen. Die Teilnehmer, die die Rotlichttherapie am Morgen erhielten, zeigten signifikante Verbesserungen der Kontrastsensitivität und im Farbsehen im Vergleich zur Kontrollgruppe und zur Gruppe, die die Therapie am Nachmittag erhielt. Die Verbesserungen der Sehfunktion blieben auch sieben Tage nach der Anwenung messbar, was darauf hinweist, dass die Effekte der Rotlichttherapie anhaltend sind und nicht sofort nach Absetzen der Behandlung verschwinden.

Diese Studien deuten darauf hin, dass Rotlichtbehandlung eine einfache, zu Hause sicher durchführbare und kostengünstige Methode sein könnte, um die Sehkraft im Alter zu erhalten.  Weitere Studien sollten größerer Gruppen von Probanden umfassen, und sich auf die Feinabstimmung der Parameter konzentrieren, um die Wirksamkeit dieser Therapie zu maximieren. Es bleibt aufregend zu beobachten, wie sich diese Forschung in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.

Studien auf einen Blick

Mäusestudie: Rotlicht steigert Sehleistung

In einer ersten Untersuchung wurden die Augen von Mäusen mit Rotlicht bestrahlt, was die ATP-Produktion in ihren Netzhautzellen erhöhte. Dies führte zu einer verbesserten Sehleistung und erhöhter Lichtreaktion, indem die Mitochondrienfunktion gestärkt und Zellschäden reduziert wurden.

Ältere profitieren von Rotlichttherapie

In dieser Pilotstudie an Menschen zeigte sich, dass vor allem die älteren Teilnehmer (>40 Jahre) profitierten. Eine zweiwöchige Rotlichtbehandlung mit 670 nm Wellenlänge führte bei ihnen zu signifikanten Verbesserungen in der Kontrastsensitivität, und damit der Sehleistung, insbesondere bei schwachem Licht

Morgendliches Rotlicht verbessert Sehkraft

In der Folgestudie erhielten die Teilnehmer eine einzige Sitzung mit drei Minuten Rotlichttherapie entweder morgens oder nachmittags. Die morgendliche Anwendung zeigte signifikante Verbesserungen der Kontrastsensitivität und des Farbsehens, die auch nach einer Woche noch messbar waren.

Fazit: Rotlichttherapie und ihre Bedeutung

Die aktuelle Forschung zur Rotlichttherapie zeigt vielversprechende Ergebnisse für die Augengesundheit im Alter. Die Studien belegen, dass Rotlicht die Netzhautfunktion durch die Stimulierung der ATP-Produktion in den Mitochondrien verbessert und somit die Sehfähigkeit stärkt.

Diese Erkenntnisse unterstreichen jedoch auch die potenziellen Gefahren unseres modernen Lebensstils. Das Fehlen von Rot- und Nahinfrarotlicht in der Beleuchtung von Innenräumen, insbesondere bei der Verwendung von LED-Leuchten, könnte negative Auswirkungen auf unsere Augengesundheit haben. Im Gegensatz dazu enthält natürliches Sonnenlicht diese wichtigen Wellenlängen, die unsere Netzhaut unterstützen können. Glühlampen, und alle warmen Lichtquellen wie z.B. Kerzen haben einen sehr hohen Anteil langwelligen Lichts – wahrscheinlich ist es deshalb so entspannend in ein Lagerfeuer zu blicken…

Mit unserer roten Farblichtbrille können diese Wellenlängen (nicht nur Rot, sondern auch Licht im Infrarotbereich) gezielt zum Auge vordringen, während andere Wellenlängen blockiert werden. So kann bei Tageslicht eine ähnlich hohe Lichtintensität im Rotbereich erzielt werden, wie sie in den Studien eingesetzt wurde.

Es ist wichtig zu betonen, dass wir hier nur spekulieren und die aktuelle Forschung vorstellen. Dieser Artikel soll keinesfalls als Anleitung zur Selbstbehandlung verstanden werden. Die vorgestellten Methoden und Erkenntnisse sind ein spannendes Feld der Wissenschaft, das weiter erforscht werden muss, um fundierte und sichere therapeutische Anwendungen zu entwickeln.

Die fortlaufende Forschung wird hoffentlich weitere Klarheit darüber bringen, wie Rotlichttherapie optimal eingesetzt werden kann, und uns gleichzeitig daran erinnern, wie wichtig es ist, regelmäßig natürliches Licht zu genießen und die Augen vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen.

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