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Können Sie sich noch erinnern, wie auf analogen Fotos Innenräume im Glühbirnenlicht knallorange aussahen? Und das, obwohl wir selber die Farben ganz natürlich wahrgenommen haben!
Das liegt daran, dass Filmmaterial immer auf eine bestimmte Lichtfarbe geeicht war. Das menschliche Gehirn hingegen passt sich ganz flexibel an verschiedene Lichtquellen an und ermöglicht uns eine weitgehend stabile Farbwahrnehmung – eine beeindruckende Fähigkeit, die als Weißabgleich bekannt ist.
Der Weißabgleich im menschlichen Gehirn ist eine erstaunliche Fähigkeit, die uns hilft, Farben auch bei wechselndem Licht gleichbleibend wahrzunehmen. Unser Sehsystem „erkennt“ die Farbe des Umgebungslichts durch verschiedene Faktoren:
Beim Tragen einer Blaulichtschutzbrille wird das blaue Licht ausgefiltert, um Ihre Augen zu schützen. Dadurch verschiebt sich die Farbtemperatur, und die Umgebung erscheint je nach Filterstärke gelb- bis orangestichig – eine Veränderung, die im ersten Moment ungewohnt wirken kann. Doch wie bei verschiedenen Lichtquellen im Alltag greift auch hier der automatische Weißabgleich des Gehirns: Wir registrieren, dass blaues Licht fehlt, und gleichen diesen Farbstich unterbewußt aus. Schon nach kurzer Zeit sehen die Farben wieder normal aus, und der Gelbstich fällt kaum noch auf.
Die Geschwindigkeit und Effektivität, mit der unser Gehirn diesen Farbwechsel ausgleicht, hängt von der Stärke des Filters ab. Je intensiver der Filter, desto stärker ist die anfängliche Gelb-Orange-Tönung. Das Gehirn kompensiert diesen Farbton jedoch erstaunlich schnell und zuverlässig:
Die Art, wie unser Gehirn Farben wahrnimmt und anpasst, ist ein beeindruckendes Ergebnis der Evolution. Forscher auf der ganzen Welt sind fasziniert von den komplizierten Prozessen, die unser Gehirn nutzt, um Farben bei wechselnden Lichtverhältnissen stabil zu halten. Besonders spannend ist die sogenannte chromatische Adaptation – die Fähigkeit, Farbstiche auszugleichen und Weißtöne zu „korrigieren“. Was für uns ganz normal erscheint, ist eigentlich ein hochentwickelter neuronaler Prozess, der dafür sorgt, dass wir die Welt trotz unterschiedlicher Lichtverhältnisse klar und konstant wahrnehmen.
Wenn Sie sich für die spannenden wissenschaftlichen Hintergründe interessieren, finden Sie in den folgenden Quellen sicher interessante Details:
Chromatische Adaptation: Das visuelle System passt sich an dominante Wellenlängen an, indem es Informationen aus dem umgebenden Licht und früheren visuellen Erfahrungen nutzt, um Farben konsistent wahrzunehmen. Diese Studie weist beispielsweise nach, wie wichtig Umgebungsinformationen für die Farbwahrnehmung sind.
Visuelle Neuroplastizität: Das visuelle System des Menschen ist plastisch und adaptiv. Bei wiederholtem Einsatz von farbigen Brillen kann das Gehirn Farbverschiebungen „kennenlernen“ und sie als normal interpretieren. Dadurch wird die Anpassung der Wahrnehmung an die veränderte Farbigkeit von Benutzung zu Benutzung schneller. (Lesen Sie hier eine spannende Studie mit roten Brillen)
Untersuchungen zur Farbverschiebung und Blaulichtfilterung: Mehrere Studien haben die Effekte von Blaulichtfiltern auf die Farbwahrnehmung und das visuelle Wohlbefinden untersucht. Diese Studie stellt fest, dass trotz deutlicher Reduktion der Phototoxizität bei Tragen von Blaulichtfilterbrillen kein signifikanter Unterschied in der Farbwahrnehmung festzustellen ist:
Dank des automatischen Weißabgleichs unseres Gehirns können wir Blaulichtschutzbrillen nutzen, ohne uns langfristig an einer gelblichen Tönung zu stören. Das visuelle System gleicht die Farben an, so dass Sie schnell vergessen, dass Sie überhaupt einen Filter tragen, und dabei Ihre Augen vor den potenziell schädlichen Auswirkungen des Blaulichts schützen. Eine Fähigkeit, die uns entspannt und sicher durch die moderne Welt führt – und uns zeigt, wie erstaunlich flexibel unser Sehsinn ist.