Die Redewendung „looking through rose-colored glasses“ ist in der englischsprachigen Literatur erstmals um 1840 aufgetaucht. Möglicherweise wurde sie davon inspiriert, dass Kartenmacher angeblich rosarote Brillen trugen, um ihre Augen zu schonen – und beim Zeichnen der Karten buchstäblich die ganze Welt im Blick hatten.

Da „glasses“ allerdings nicht nur Brille sondern auch Gläser bedeuten kann, ist eine weitere Theorie, dass vom Blick durch ein Weinglas gesprochen wird, der alles in einem rosigen Licht erscheinen lässt.

Egal woher die Redewendung kommt, sie steht heute für einen optimistischen, wenn auch  verklärten Blick auf die Welt – doch wer sagt, dass ein solcher Blick nicht auch mal gut tut?

Während derjenige, der die „rosarote Brille“ trägt gelegentlich als naiv gilt, gibt es durchaus Hinweise darauf, dass Rosa uns dabei helfen kann, die Welt positiver zu erleben. Eine Erfahrung die fast jeder kennt: Wenn wir verliebt sind, nehmen wir nicht nur das Gute im Partner wahr, sondern fühlen uns allgemein glücklicher und ausgeglichener. Rosa, als Farbe der Sanftheit und Freude, ist symbolisch eng mit diesen Gefühlen verbunden.

Nun stellt sich die Frage: Ist diese Sichtweise rein metaphorisch, oder lässt sich der Effekt auch wissenschaftlich belegen? Studien haben gezeigt, dass Farben – insbesondere Rosa – tatsächlich die Wahrnehmung beeinflussen und positive Emotionen verstärken können. Das Tragen einer rosaroten Brille könnte uns also mehr als nur eine optimistische Illusion bieten – es könnte helfen, die Stimmung zu verbessern und die Welt ein wenig freundlicher zu gestalten